Cannabis Wachstumsphase: So bringst du deine Pflanzen auf das nächste Level!

Autor
Christine Strobel

Willst du dich kopfüber ins Abenteuer stürzen und deine eigenen Cannabispflanzen anbauen! Um dich schon bald über eine erfolgreiche Ernte freuen zu können, gibt es dabei allerdings einiges zu beachten, denn dieser Prozess erfordert Wissen, Fingerspitzengefühl und gute Planung und deine Pflanzen verlangen viel Aufmerksamkeit.
Der Lebenszyklus deiner Cannabispflanze besteht zwischen Keimung und Ernte aus mehreren Phasen, die insgesamt zwischen 3 und 8 Monaten dauern können. Die vier wichtigsten Stadien sind die Keimung, die Sämlingsphase, die Wachstumsphase, die auch vegetative Phase genannt wird, und die Blütephase.
Jedes Stadium hat eigene Anforderungen, die über das erfolgreiche Wachstum der Pflanzen, sowie über den Ertrag und die Qualität der Ernte entscheiden. Beim Anbau von medizinisches Cannabis gilt die Wachstumsphase als eine der wichtigsten Phasen, daher fokussieren wir uns hier auf dieses Stadium und verraten dir, wie du es mit Bravour meistern kannst.
Die richtige Wachstumsphase entscheidet über deinen Ertrag
In der Vegetationsphase sorgst du dafür, dass deine Cannabispflanzen gesund und widerstandskräftig gegen Schädlinge und Krankheiten sind, und legst den Grundstein für eine erfolgreiche und einträgliche Ernte. Indem du die Pflanzen beschneidest, bringst du sie nicht nur in Form, sondern kannst auch das Wachstum gezielt steuern.
Es lohnt sich also, das Augenmerk auf diese Phase zu richten und dich mit allen Tipps und Tricks vertraut zu machen!
Cannabis Wachstumsphase erklärt: Was steckt dahinter?
Warum ist bei Cannabis gerade die Vegetationsphase so bedeutend? In den ersten Wochen wachsen die Pflanzen geradezu rasant und sollten daher zu Beginn entsprechend umgetopft werden. Danach solltest du sie kontinuierlich überwachen und dafür sorgen, dein Set-up im Zweifelsfalle immer wieder an die Bedürfnisse deiner Pflanzen anzupassen.
Im Innenanbau ist es wichtig, die Lichtquelle optimal anzupassen, die korrekte Bewässerung und Nährstoffgabe zu beachten, die Pflanzen gegebenenfalls zu beschneiden oder auf das richtige Training zu setzen, und für die optimale Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Luftbewegung zu sorgen. Achte bitte ebenfalls auf den Platzbedarf deiner Pflanzen, damit sie sich bestmöglich entfalten können. Wenn du keine Autoflower-Samen gesät hast, musst du zu Beginn der Vorblüte deiner Cannabispflanzen auch das Geschlecht der Pflanzen bestimmen und die männlichen Pflanzen entfernen, um zu verhindern, dass sie aus Versehen den gesamten Anbauraum bestäuben.
Das klingt jetzt eventuell sehr kompliziert und es erfordert wirklich volle Konzentration, aber du entwickelst sicher in kürzester Zeit deine Anbauroutine und kannst dafür dann auf das Ergebnis echt stolz sein!
Definition und Ablauf der Wachstumsphase
In der Wachstumsphase schießen die Pflanzen in die Höhe und in die Breite und bilden Blattsätze.
Hier ist der grüne Daumen des Growers ganz besonders gefragt, denn die Pflanzen brauchen deine Unterstützung, um perfekt zu gedeihen. Falls du Indoor züchtest, kannst du mit Beleuchtung, korrekter Bewässerung und Düngung großen Einfluss auf das Wachstum deiner Pflanzen nehmen und sogar die Zeitspanne dieser Phase steuern, sofern du keine Autoflower-Samen angebaut hast.

Wo liegt die Wachstumsphase im Lebenszyklus?
Die Wachstumsphase deiner Cannabispflanze ist das dritte Stadium, und liegt zwischen der Sämlingsphase und der Blüte.
In der Regel dauert die Wachstumsphase der Cannabispflanze zwischen 2 und 16 Wochen, je nachdem, ob du im Freien oder drinnen anbaust, welche Methode du anwenden willst und welche Sorte du angepflanzt hast.
Bedeutung für Stärke, Gesundheit und Ertrag
Die Wachstumsphase der Cannabispflanze ist ausschlaggebend für die Stärke und Gesundheit der Pflanze, da die Pflanzen in diesem Stadium ihre Blattmasse und starke Stängel aufbauen, auf denen dann später die Blüten sprießen. Auch die Wurzelsysteme erleben einen Wachstumsschub, um die optimale Versorgung mit Wasser und Nährstoffen gewährleisten zu können.
- Stabilisierung des Wurzelsystems: Kräftige Wurzeln stellen sicher, dass die Pflanze ideal mit Wasser und Nährstoffen versorgt ist.
- Wachstum: starke Stängel und eine dichte Blattstruktur sind für die Blütezeit ausschlaggebend
- Fotosynthese: Jedes neue Blatt dient der Pflanze dazu, Licht in Energie umzuwandeln und sich somit gut auf die Blüte vorzubereiten.
Für den späteren Ertrag ist diese korrekte Pflege in dieser Phase entscheidend, da die Pflanzen hier die Basis für eine erfolgreiche Blüte und somit ebenfalls für eine gute Ernte bilden.
Die wichtigsten Stadien in der Wachstumsphase
Wie bereits erwähnt haben Cannabispflanzen einen Lebenszyklus, der in mehrere Wachstumsphasen unterteilt ist. Jede Wachstumsphase der Hanfpflanzen bringt spezifische Anforderungen mit, was die optimale Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Nährstoffzugabe und Lichtzufuhr angeht. Um sicherzustellen, dass die Pflanzen sich gut entwickeln, müssen all diese Vorgaben erfüllt werden.
Vom Keimling zur kräftigen Pflanze: Stadien im Detail
Die vier wichtigsten Wachstumsphasen möchten wir im Folgenden kurz vorstellen.
1. Keimung
Die erste Phase ist die Keimung. Indem der Samen aufquillt und die ersten Wurzeln austreiben, entsteht der sogenannte Keimling. Im Keimungsstadium ist es wichtig, feuchte und dunkle Keimbedingungen zu schaffen, damit die Schale des Samens aufgeweicht wird. Es dauert im Normalfall 2 bis 10 Tage, bis die Samen keimen. Wenn die ersten Keimblätter erscheinen, beginnt dann die Sämlingsphase.
Diese Keimung beträgt meist zwischen 2 und 10 Tagen und hierbei gilt es bereits einiges zu beachten:
- Der Keimling liebt es dunkel und feucht
- Die ideale Temperatur liegt bei 20–25° C.
- Im Idealfall ist die Erde locker und gut durchlüftet, damit die Wurzeln gut wachsen können.
2. Sämlingsphase
In diesem Stadium fangen die ersten Blättchen an, sich zu entwickeln, und Licht wird nun zu einem entscheidenden Faktor. In diesem Stadium wächst der Sämling mit wenig Wasser und minimaler Zugabe von Nährstoffen heran und es entstehen bereits die für die Cannabispflanze typischen „Finger“. Die zarten Pflänzchen sind extrem empfindlich gegenüber Temperaturschwankungen und Überwässerung und brauchen viel Aufmerksamkeit. Diese Phase dauert circa 2- 3 Wochen.
- Die Luftfeuchtigkeit sollte bei 60–70 % liegen
- Blaues Licht (400–500 nm) unterstützt ein gesundes Wachstum
- Gute Luftzirkulation ist unabdingbar, damit sich kein Schimmel bilden kann
3. Die Wachstumsphase oder vegetative Phase
Hier entwickeln die Pflanzen ihre Größe und Struktur und bereiten sich mit ihrem rasanten Wachstum auf die Blütezeit vor; teilweise legen die Pflanzen in dieser Phase bis zu 5 cm täglich zu. Je nach Sorte und Anbaumethode dauert diese Phase in der Regel 2- 8 Wochen.
- Die ideale Temperatur liegt nun bei 20–26°C
- Die Luftfeuchtigkeit sollte 50–70 % betragen
- Eine ausreichende Bewässerung ist nötig
- In diesem Stadium empfiehlt sich eine Zufuhr von Phosphor, Kalium und Stickstoff
- Die Erde sollte locker und nährstoffreich sein
4. Blütephase
In der Blütephase reduzieren die Pflanzen ihr Wachstum, da die weiblichen Pflanzen nun Knospen und Harz produzieren und sich im Prinzip auf die Ernte vorbereiten. Die Cannabisblüten benötigen in diesem Stadium mehr Wasser und auch vermehrt Nährstoffe, wie Phosphor, Stickstoff und Kalium. Auch diese Phase ist ausschlaggebend für die Qualität und den Ertrag. Je nach Sorte beträgt die Dauer zwischen 6 und 10 Wochen.
- Rotes Licht (620–780 nm) fördert die Knospenbildung.
- Die optimale Temperatur liegt bei 20–26°C.
- Die Luftfeuchtigkeit sollte auf 40–50 % reduziert werden, um einer etwaigen Schimmelbildung entgegenzuwirken
- Gute Luftzirkulation ist maßgeblich, damit die Knospen trocken und gesund bleiben
5. Ernte
Die Ernte ist die letzte Phase und der krönende Abschluss des Lebenszykluses. Nun zahlt sich deine harte Arbeit aus, und du kannst ernten, wenn die Knospen ihre volle Reife erreicht haben. Diese Phase kann mehrere Wochen betragen.
- Die kleinen Harzdrüsen, auch Trichome genannt, sind nun milchig bis bernsteinfarben
- Die Blätter vergilben
Wie lange dauert die Wachstumsphase wirklich?
Wie lange die Wachstumsphase tatsächlich dauert, hängt von diversen Kriterien ab. Wenn du dich entscheidest, photoperiodische feminisierte Hanfsamen anzubauen, kannst du im Prinzip die Länge dieser Phase selbst bestimmen.
Falls du jedoch Autoflower-Samen züchten willst, bestimmt die Genetik der Samen, wann die Pflanzen von der Wachstumsphase in die Marihuana-Blüte übergehen.
Auch die Frage nach Innen- oder Außenanbau spielt hier eine entscheidende Rolle. Im Innenanbau kannst du diese Phase beispielsweise mittels des Lichtzykluses gestalten. Viele entscheiden sich für den 18/6 Zyklus, da dieser dem kontinuierlichen Wachstum dienlich ist und die Wachstumsphase so oft nur zwischen 4 und 8 Wochen beträgt.
Im Außenanbau kommt es auf die natürlichen Lichtverhältnisse an und die vegetative Phase beträgt häufig 8 bis 16 Wochen.

Optimale Bedingungen: Die Grundlagen für kräftiges Wachstum
Licht: Intensität, Dauer und Umstellung
Vielleicht fragst du dich, wie viel Licht eine Cannabispflanze braucht. In der vegetativen Phase sind die Pflanzen geradezu süchtig nach Licht und Indooor-Grower entscheiden sich in der Regel rund um die Uhr, oder mindestens 18 Stunden am Tag zu beleuchten, und auf eine Dunkelphase von maximal 6 Stunden zu setzen. Zur Beleuchtung eignen sich entweder Leuchtstoffröhren oder LED Lampen.
Unter anderem ist die richtige Farbtemperatur ausschlaggebend für den Erfolg des Wachstums und eine gute Ernte. In der Wachstumsphase der Cannabispflanzen sollte diese idealerweise bei 4000 - 8000 K liegen. Auch das richtige Leuchtmittel ist von Bedeutung. Hier gibt es eine Vielzahl an Möglichkeiten, besonders beliebt sind jedoch bei vielen LED-Leuchtmittel.
Temperatur und Luftfeuchtigkeit managen
Die optimale Temperatur und Luftfeuchtigkeit variieren in den einzelnen Wachstumsphasen. Die meisten Indoor-Grower investieren in Luftbefeuchter bzw. Luftentfeuchter, sowie in eine Heizung oder Klimaanlage und Ventilatoren, um die idealen Bedingungen zu schaffen.
Die beste Erde und Substrate verwenden
Die Wahl der richtigen Erde ist für das gesunde Wachstum der Pflanzen und eine erfolgreiche Ernte von großer Bedeutung. Im Idealfall sollte sie gut durchlüftet sein, damit sie den Wurzeln ausreichend Sauerstoff bieten und gleichzeitig Wasser speichern kann, ohne dass Staunässe entsteht. Nährstoffreiche Substrate können das Wachstum in den unterschiedlichen Stadien optimal unterstützen. Lege dein Augenmerk besonders auf:
- Den korrekten pH-Wert: Ein etwas saurer pH-Wert zwischen 5,5 und 6,0 ist optimal für die Nährstoffaufnahme
- Den richtigen Nährstoffgehalt: Die Pflanzen brauchen in jeder Phase unterschiedliche Mengen an Stickstoff, Phosphor und Kalium. In der vegetativen Phase ist beispielsweise ein höherer Stickstoffanteil vonnöten, um das Blattwachstum zu fördern.
- Erdstruktur: Eine lockere Erde ist der Wurzelbildung dienlich
Wasserbedarf und Bewässerung richtig einschätzen
Der Wasserbedarf deiner Hanfpflanze ist von mehreren Faktoren abhängig. Besonders Luftfeuchtigkeit und Temperatur spielen hier eine wichtige Rolle, denn in einer warmen und trockenen Umgebung benötigen die Pflanzen erheblich mehr Wasser als in einer kühlen und feuchten Umgebung.
Ob du gießen musst, kannst du ganz einfach feststellen, indem du den Zeigefinger circa 3 Zentimeter in die Erde steckst. Wenn die obere Schicht trocken ist, solltest du gießen.
Es ist ungemein wichtig, deine Pflanzen nicht mit übermäßiger Bewässerung regelrecht zu „ertränken“, denn dies kann schnell zu Sauerstoffmangel im Wurzelbereich oder im Ernstfall zu Wurzelfäule führen. Daher ist ein effizientes Abflusssystem unbedingt ratsam.
Nährstoffversorgung in der Wachstumsphase
Makro- und Mikronährstoffe: Was Pflanzen jetzt wirklich brauchen
In der Vegetationsphase benötigt deine Cannabispflanze in erster Linie Stickstoff, sowie Phosphor und Kalium, um optimal wachsen zu können.
Wann und wie oft solltest du düngen?
Als Faustregel gilt, dass die Pflanzen in der Keimphase nicht gedüngt werden sollten, da sie in dieser Phase noch keinen Dünger benötigen und unter Umständen sogar geschädigt werden könnten.
Doch in der Wachstumsphase und auch in der Blütenphase solltest du die Pflanzen im Idealfall zweimal wöchentlich düngen, um eine gute Nährstoffversorgung zu gewährleisten. In der Regel reicht es, einem Liter Wasser 3 ml Düngemittel hinzuzufügen
Typische Fehler bei der Nährstoffgabe vermeiden
Einen Nährstoffmangel erkennst du daran, dass die Blätter vergilbt sind und die Pflanzen nur langsam wachsen.
In der Keimung benötigen die Pflanzen noch keinen Nährstoff, aber in der Wachstums- und Blütenphase sollte gedüngt werden. Achte dabei auch darauf, in der Wachstumsphase ein besonders stickstoffreiches Düngemittel zu verwenden.
Prüfe regelmäßig den pH-Wert des Wassers, um sicherzustellen, dass die Nährstoffaufnahme nicht durch einen falschen pH-Wert beeinträchtigt ist.
So umgehst du häufige Fehler während der Wachstumsphase
Überwässerung und Staunässe
Es ist wichtig, die Erde stets feucht zu halten, dabei jedoch Staunässe zu vermeiden. Wenn du Töpfe mit Abflusslöchern verwendest, kannst du dazu beitragen, Staunässe zu verhindern. Im Idealfall lässt du dir ebenfalls ein gutes Drainagesystem bauen.
Überwässerung führt oft dazu, dass die Sauerstoffversorgung der Wurzeln eingeschränkt ist, und verursacht im schlimmsten Fall sogar Wurzelfäule. Ein guter Richtwert ist es, die Pflanzen erst dann zu gießen, sobald die oberste Erdschicht trocken ist
Nährstoffmangel und -überschuss erkennen
Einen Nährstoffmangel erkennst du daran, dass die Blätter vergilbt sind. Nährstoffüberschuss hingegen lässt sich anhand mehrerer Anzeichen feststellen:
- Nährstoffbrand:
Eines der häufigsten Anzeichen für Überdüngung sind „verbrannte“ Blattspitzen, die gelb oder braun verfärbt sind und sich einrollen. Das ist ein eindeutiges Signal dafür, dass die Pflanze durch einen Überschuss an Salzen überlastet ist, die sich an den Blattspitzen ansammeln.
- Stickstoffüberschuss:
Im Gegensatz zu gesunden Cannabispflanzen, die eine satte grüne Farbe aufweisen, entwickeln überdüngte Pflanzen häufig dunkelgrüne Blätter. Dies ist ein Indiz dafür, dass die Pflanze zu viel Stickstoff erhält, was ihr Wachstum beeinträchtigen kann. Dunkelgrüne Blätter weisen bisweilen ebenfalls auf Ungleichgewicht anderer Nährstoffe hin, die das natürliche Wachstumshormon der Pflanze stören.
- Verlangsamtes Wachstum:
Wenn deine Pflanzen langsamer wachsen als erwartet, kann das auch ein Hinweis darauf sein, dass sie überdüngt sind, denn eine Überdüngung schädigt oft die Wurzeln und behindert die Nährstoffaufnahme.
Schädlinge und Krankheiten rechtzeitig bekämpfen
Schädlinge schwächen die Pflanze und beeinträchtigen das Wachstum. Besonders häufig kommen Spinnmilben und Blattläuse vor. Zur Vorbeugung kannst du den Anbauraum von totem Pflanzenmaterial freihalten und die Unterseiten der Blätter regelmäßig untersuchen. Bei Schädlingsbefall kann ein biologisches Schädlingsbekämpfungsmittel helfen, aber auch Neemöl und ätherische Öle können hier wirksam sein.

Pflege- und Trainingstechniken für maximales Wachstum
Das Training ermöglicht es dir als Züchter, die Pflanzen nach deinem Willen zu formen. Diese Methode öffnet das Blätterdach und sorgt für eine größere Lichtdurchlässigkeit. Mit Training kannst du sogar den Ertrag steigern, wobei du die Pflanzen in einer überschaubaren Höhe hältst.
Low Stress Training (LST) und andere Methoden
Bei LST handelt es sich um eine ertragsteigernde Methode, in der die Stängel und Zweige gebogen und dann in dieser Stellung festgebunden werden, um Licht und Raum optimal zu nutzen. Cannabispflanzen haben die Tendenz, in einer weihnachtsbaumähnlichen Form zu wachsen, der sogenannten apikalen Dominanz. Mit der LST wird das Kronendach geebnet, was für eine bessere Licht- und Platzverteilung sorgt und somit den Ertrag steigert.
Richtiges Beschneiden (Pruning) zur Förderung der Entwicklung
Das Beschneiden ist eine Technik, bei der tote, kranke oder schlecht beleuchtete Pflanzenteile entfernt werden, um eine bessere Luftzirkulation und Lichtdurchdringung zu erzielen, damit die Pflanze sich auf die Produktion von Knospen in anderen Pflanzenteilen fokussieren kann
Beim Topping wird das vertikale Wachstum begrenzt. Das bewirkt, dass die Pflanze buschiger wächst, und verbessert die Qualität und Quantität der Blüten.
Umluftventilatoren sind extrem nützlich beim Anbau von Cannabis, da sie zum einen die Temperatur regulieren und zum anderen durch die erhöhte Luftzirkulation stärkere Pflanzenstämme fördern und somit die Produktivität verbessern.
Indoor vs. Outdoor: Unterschiede in der Wachstumsphase
Je nachdem, ob du “Indoor” oder “Outdoor” anbaust, entscheidet sich die beste Herangehensweise in der Wachstumsphase deiner Cannabispflanzen. Jede Methode hat ihre eigenen Vorteile und Herausforderungen, auf die wir dich vorbereiten wollen.
Lichtführung, Klima und Herausforderungen beim Indoor-Grow
Für den Innenanbau verwenden die meisten Grower-Zelte oder richten spezielle Anbauräume ein. Das hat den großen Vorteil, dass du jederzeit im Prinzip die komplette Kontrolle über deine Pflanzen hast. Dafür hast du aber auch eine Menge Arbeit, da diese Anbauweise viel Zeit und Aufmerksamkeit erfordert:
- Regelmäßige Messungen: Es empfiehlt sich, den CO₂-Gehalt, die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit ständig im Auge zu behalten, um optimale Bedingungen zu garantieren.
- Lichtsystem installieren: Da die Pflanzen sehr spezifische Lichtbedürfnisse haben, musst du in ein geeignetes Lichtsystem investieren und die Pflanzen entsprechend beleuchten.
- Investition in weitere Ausrüstung: Je nachdem, was deine Pflanzen brauchen, ist unter Umständen teures Equipment wie Ablaufventilatoren für den gesunden Luftaustausch, Luftbefeuchter oder Luftentfeuchter, oder ein Hygrometer zur Messung der Luftfeuchtigkeit vonnöten.
- Geeignete Temperatur: Um die Temperatur von 20–26° C zu gewährleisten, lohnt es sich unter Umständen ebenfalls, in ein Raumthermometer sowie eine Heizung oder Klimaanlage zu investieren.
- Korrekte Bewässerung: Die Pflanzen müssen stets ausreichend gewässert werden, jedoch ohne sie zu ertränken. Auch hier ist eine regelmäßige Kontrolle entscheidend.
Natürliche Vorteile und Risiken im Outdoor-Anbau
Beim Außenanbau musst du natürlich keine Lichtquelle anbringen und in der Regel die Pflanzen nicht bewässern, falls nicht gerade eine extreme Trockenperiode herrscht, denn Mutter Natur erledigt das freundlicherweise für dich. Dafür hast du allerdings auch viel weniger Kontrolle über deine Pflanzen. Folgendes solltest du hierbei besonders beachten:
- Schädlingskontrolle: Um zu vermeiden, dass deine Pflanzen von Insekten angeknabbert werden, lohnt es sich unter Umständen, dieser Plage, im Idealfall ohne große chemische Keule, Herr zu werden. Hierfür eignen sich etwa räuberische Insekten, die du im Garten ansiedeln kannst, oder auch gewisse ätherische Öle und Nutzpflanzen.
- Netze, Gitter oder Zäune gegen größere Tiere: Falls sich auf deinem Anbaugebiet eventuell größere Tiere tummeln, die deine Pflanzen umknicken oder zertreten könnten, lohnt es sich auch hier vorzubauen
- Vermeidung von Pilzinfektionen: Eine gute Luftzirkulation und eine Umgebung, die nicht zu feucht ist, beugen Staunässe und infolgedessen auch Schimmelpilz auf natürliche Weise vor. Ansonsten musst du gegebenenfalls zu einem speziellen Blattspray greifen, um deine Pflanzen zu schützen.
Indica, Sativa & Autoflower: Unterschiede in der Wachstumsphase
Alle Grower haben ihre Favoriten und das wird dir nicht anders gehen. Daher wollen wir dir hier die Arten Indica, Sativa und Autoflower mit ihren typischen Eigenschaften kurz vorstellen, damit du ganz unkompliziert deinen Liebling entdecken kannst.
Genetische Besonderheiten und Anpassungen am Grow
Indica Hanfsamen stammen ursprünglich aus dem indischen Subkontinent und sind sehr widerstandsfähig und an kühle Temperaturen angepasst, wodurch sie sich hervorragend für den Anbau im Freien eignen. Aufgrund der kurzen Blütezeit können Outdoor-Erzeuger vor dem ersten Frost ernten, was einen immensen Vorteil bringt.
Diese Sorte wächst nicht so stark in die Höhe, sondern eher in die Breite. Dabei bildet sie sehr viele Knospen, was generell eine hervorragende Ernte garantiert. Da der Anbauzyklus kurz ist, eignet sich diese Sorte selbst für Indoor-Grower, die nur limitierte Ressourcen haben und nicht so viel Zeit investieren können. Eine kompakte Pflanze, die schnell erntereif ist, ist für viele ein echter Bonus.
Die Sativa Sorten sind unter anderem so beliebt, weil sie ein schönes, entspanntes „High“ erzeugen, dass dir Energie verleiht und deine Kreativität verstärkt. Deshalb gehören sie inzwischen zu en Hanfsamen, die am meisten verkauft werden. Die Sativa-Pflanzen zeichnen sich durch einen beachtlichen Höhenwuchs und eine vergleichsweise niedrige Geruchsbildung aus, was viele Heimanbauer als Vorteil erachten.
Autoflowering-Hanfsorten haben die spezielle Eigenart, ihre Blütephase eigenständig einleiten und das bereits nach 2- 3 Wochen. Das ist eine extrem bequeme Arte, sich auf eine sichere Ernte zu freuen, ohne dabei auf komplexe Lichtzyklen achten zu müssen. Aus diesem Grund sind diese Sorten ideal für Anfänger oder Grower, die nur wenig Zeit in den Anbau investieren können.

Übergang zur Blütephase: Wann ist der perfekte Zeitpunkt?
Der Übergang von der Wachstumsphase zur Blütephase ist natürlich ein ganz spannender Moment, denn nun naht die Ernte.
Anzeichen, dass deine Pflanzen bereit sind
Es gibt diverse Anzeichen dafür, dass deine Pflanzen bereit sind zu blühen:
- Vorblüte: An den Knotenpunkten der Pflanze erscheinen kleine Härchen Wachstumsstopp: Die Pflanze hört auf, in die Höhe zu wachsen, und konzentriert sich auf die Blütenbildung
- Geschlechtsmerkmale: Weibliche Pflanzen zeigen Blütenstempel, während männliche Pflanzen Pollensäcke entwickeln
Der richtige Übergang: Tipps & Tricks
Du kannst die Blütephase deiner Cannabispflanzen erfolgreich einleiten, indem du den Lichtzyklus auf 12 Stunden Licht und 12 Stunden Dunkelheit umstellst. Das signalisiert den Pflanzen, dass nun die Zeit gekommen ist, ihre Energie in die Blütenproduktion zu stecken.
Achte unbedingt auf die optimale Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Nährstoffversorgung, um das optimale Wachstum und die beste Qualität der Blüten zu garantieren.
Um den Grow-Raum für eine erfolgreiche Blütephase vorzubereiten, gehst du folgendermaßen vor:
- Beleuchtung: Verwende Lampen, die ein geeignetes Lichtspektrum für die Blütephase bieten
- Luftzirkulation: Die Luft muss gut zirkulieren, um Schimmelbildung zu vermeiden und deine Pflanzen vor Schädlingen zu schützen
- Nährstoffe: Nun musst du die Phosphor- und Kaliumzufuhr erhöhen, um die Blütenbildung zu unterstützen.
Mit diesen Schritten bist du gewappnet, um die Blütephase deiner Cannabispflanzen erfolgreich einzuleiten und dir eine herausragende Ernte zu sichern.
Fazit: Mit fundiertem Wissen durch jede Cannabis Wachstumsphase
Wie bereits eingangs erläutert, brauchst du zum Zuchterfolg viel Fachwissen, Einfühlungsvermögen und einen guten Leitfaden wie diesen. Wenn du gewisse Grundregeln beachtest und deine eigenen Vorlieben erkundest, kannst du schon bald deine erste eigene Ernte genießen. Es ist nur wichtig, dass du dich entscheidest, ob für dich Innennanbau oder Anbau im Freien besser infrage kommt, welche Sorte du anbauen willst und welche Methode du bevorzugst. Hier noch einmal ein paar entscheidende Kriterien im Überblick:
- Wässere deine Pflanzen ausreichend, achte aber darauf, sie nicht zu ertränken
- Nutze im Innenanbau Leuchtstoffröhren oder LEDs und wähle die richtige Farbtemperatur
- Beginne umzutopfen, sobald die Pflanze die Sämlingsphase überschritten hat
- Entscheide dich vor Beginn der Wachstumsphase für eine Anbaumethode
- Falls du keine Autoflower-Samen anbaust, bestimme nach circa 4 Wochen das Geschlecht und sortiere die männlichen Cannabispflanzen aus
In diesem Sinne, wünschen wir dir viel Spaß und Erfolg beim Züchten und Ernten!
FAQ
Wie lang dauert die Wachstumsphase bei Cannabis und wovon hängt sie ab?
Die Wachstumsphase bei Cannabis dauert meist 2 bis 8 Wochen und hängt maßgeblich von der Sorte, den Umweltbedingungen und der Beleuchtung ab.
Welche Lichtbedingungen und Beleuchtungszeiten sind optimal während der Cannabis-Wachstumsphase?
Hanfpflanzen benötigen während der Wachstumsphase 18 bis 24 Stunden Licht pro Tag mit einer Intensität ab etwa 4000 Lumen pro Quadratmeter. Viele Züchter entscheiden sich beim Anbau von Cannabis für einen Lichtzyklus von 18 Stunden Beleuchtung und 6 Stunden Dunkelheit.
Welche Temperatur und Luftfeuchtigkeit sind ideal in der Wachstumsphase von Cannabis?
Ideale Temperaturen liegen tagsüber bei 20–26 °C, nachts bei 18–22 °C, und die Luftfeuchtigkeit sollte bei 50–70 % liegen.
Welche Nährstoffe benötigt Cannabis in der vegetativen Phase?
In der vegetativen Phase braucht Cannabis hauptsächlich Stickstoff, sowie kleinere Mengen Phosphor und Kalium
Wie häufig und wie sollte man Cannabispflanzen während der Wachstumsphase gießen?
Cannabispflanzen sollten gegossen werden, wenn die oberste Erdschicht trocken ist; dabei ist es jedoch wichtig, Staunässe auf alle Fälle zu vermeiden.
Woran erkenne ich, dass die Wachstumsphase abgeschlossen und die Pflanze bereit für die Blüte ist?
Die Pflanze zeigt Vorblüten an den Knoten und erreicht das gewünschte Höhenwachstum, häufig nach 4–8 Wochen.
Wann sollte man Cannabis umtopfen oder mit dem Topping beginnen?
Umtopfen und Topping sind ideal nach 2–3 Wochen Wachstum, sobald die Pflanze kräftig genug ist und mehrere Blattpaare entwickelt hat.
Wie groß sind Cannabispflanzen nach zwei Wochen Wachstum?
Nach zwei Wochen sind Cannabispflanzen, je nach Sorte und den herrschenden Wachstumsbedingungen, in der Regel 10–20 cm hoch.
Was passiert, wenn man die Pflanzen zu früh in die Blüte schickt?
Bei zu früher Blüte bleiben die Pflanzen klein und der Ertrag fällt deutlich geringer aus.
Welche typischen Fehler gibt es während der Wachstumsphase?
Häufige Fehler sind Überwässerung, zu wenig Licht, falsche Nährstoffgaben und starke Temperaturschwankungen.
Wie verändert sich das Aussehen der Cannabispflanze während der verschiedenen Wochen der Wachstumsphase?
Zu Beginn entwickeln sich Keimblätter, gefolgt von immer größeren und mehrfingrigen Fächerblättern, der Wuchs wird kräftiger und buschiger.
Wann ist ein Wachstumsschub bei Cannabis zu erwarten und wie kann man ihn fördern?
Ein Wachstumsschub tritt meist zwischen der zweiten und vierten Woche auf und wird durch ausreichend Licht, Nährstoffe und frische Luft gefördert.
Autoren

Christine Strobel
LinkedInChristine ist als Übersetzerin, Autorin, Editorin und Tierkommunikatorin tätig, daher dreht sich bei ihr alles um Kommunikation und darum, Wissen, Inhalte und auch Emotionen akkurat und interessant zu vermitteln.
redaktionelle Richtlinien
Alle unsere Artikel werden von Expert:innen für medizinisches Cannabis verfasst. Dabei folgen wir strengen Richtlinien zur Quellenrecherche und verweisen auf begutachtete Studien sowie seriöse wissenschaftliche Publikationen. Unser klinisches Expertenteam und unsere Compliance-Spezialist:innen liefern bei Bedarf wertvolle Fachbeiträge, um die inhaltliche Genaugigkeit sicherzustellen.
Hat Ihnen dieser Artikel gefallen?
Verwandte Artikel
Entdecke hilfreiche Einblicke zu Gesundheit, Wohlbefinden und medizinischem Cannabis in unserem Blog.